Und letztendlich war es dann auch soweit. Mein erster Schultag in Finnland. Ich war auch hier wieder nicht so wirklich aufgeregt. Okay, vielleicht ein bisschen hibbelig, aber ansonsten ziemlich relaxed. Das einzig Blöde war, dass ich wirklich mit dem Fahrrad zur Schule fahren musste und ich hasse Radfahren wirklich, wirklich, wirklich sehr.
Ich bin mit meinem Gastvater zusammen in die Stadt gefahren, also auch zur Schule. Er hat mich dann bei den Tutoren (Schüler aus der 12. Klasse, die sich um die neuen Schüler der 11. kümmern sollen, weil die Neuen ja „neu“ sind) abgegeben. Die haben mich dann zu der Umkleide gebracht (riesen Raum in der Eingangshalle, kommt jeder ran, aber in Finnland wird ja nicht geklaut) und dann in die Aula, wo der Direktor dann auch eine Rede für die neuen Schüler gehalten hat (es sind 120 Schüler in meinem Jahrgang) und dabei hat er natürlich auch den deutschen Austauschschüler erwähnt. Davor, ich stand wirklich nicht mal 1 oder 2 Minuten in der Aula rum, kam schon einer der Tutoren rüber und hat mit mir gequatscht. Von wegen, die sind so schüchtern die Finnen… :-)
Danach wurden wir dann in unsere Gruppen eigeteilt. Ich bin in 11 D (nein, das ist nicht die Klasse, das ist das „Einschulungsjahr“, die Tutoren sind nämlich 10 und die Abis 09) Es folgte eine Stunde mit unserer Gruppenleiter-Lehrerin Susanna (die Lehrer spricht man hier entweder mit Vornamen oder mit „Lehrer“ an), mit ganz vielen Infos in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Aber irgendwie stört mich das nicht so wirklich. Danach hatten wir eine Stunde mit den Tutoren und Kennenlernspielen. Schwierig, wenn man die Sprache der anderen nicht kann, aber ich habe mich ganz gut geschlagen. Dabei haben wir dann auch ein Spiel gespielt, natürlich kenne ich den Namen nicht, aber es ging darum, dass sich einer in die Mitte stellt und etwas sagt wie: „ich habe eine Katze“ und jeder der eine Katze hat, steht auf und wechselt den Platz. Irgendwann stand dann ein Mädchen in der Mitte und sagte: „Ich bin finnisch“ und ich dachte: „Boar, ach komm schon!“ xD
Aber gut ging der Tag dann auch weiter. Beim Essen war ich natürlich auch nicht allein, was auch daran liegen könnte, dass ich wohl mit jedem geredet habe, der mir über den Weg gelaufen ist. Ich denke, ich habe mich dabei schon so leicht mit ein paar Leuten angefreundet, mit denen ich jetzt auch viel mache.
Insgesamt habe ich mir den ersten Schultag eigentlich schlimmer vorgestellt. Ich meine, ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mir vor Angst oder Aufregung gleich in den Hose mache :-) Wirklich, es ist einfach alles von Anfang an sehr gut gelaufen.
Freitag hatten wir dann die ersten Stunden Geschichte und Englisch. Geschichte ist wahrscheinlich richtig interessant, aber ich verstehe es ja nicht. Englisch macht Spaß. Obwohl ich erst dachte, dass ich in Kunst gelandet bin, weil die Lehrerin meinte: „Benutzt eure Phantasie, was könnte dieses Bild sein, …wie geht diese Geschichte weiter?!“ Da wusste ich aber noch nicht, dass Kunst noch viel „schlimmer“ ist :-) Eigentlich sollten wir dann auch noch Mathe haben, aber die Tutoren haben uns mit neuen Team- Spielen überrascht, nach denen wir nach Hause gehen durften (ich mag die Tutoren irgendwie :-) ) Anschließend war ich dann noch mit einem Mädchen aus meiner Klasse im Park, nur eine Stunde lang reden und rumsitzen.
So, das erst mal dazu…
Stay tuned guys! :-)
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